09/20/2004

«Die Pharmaunternehmen müssen eine wirksamere Strategie entwickeln, um der

Krise im Gesundheitswesen der Entwicklungsländer gegenzusteuern», hält der heute

erscheinende Schlussbericht der Pharma Shareowner Group (PSG) fest.



Die PSG, eine Gruppe von 14 europäischen institutionellen Anlegern,

in der die Anlagestiftung ethos das aktive Schweizer Mitglied ist, formuliert

acht Schlüsselempfehlungen für die Unternehmen der Pharmabranche. Die

Investorengruppe betrachtet diese Empfehlungen als Grundlage für eine wirksame

Strategie, mit der auf die Krise beim Arzneimittelzugang armer Länder ebenso

geantwortet werden kann wie auf die Gefahren und Möglichkeiten, die diese Krise

für den Pharmasektor darstellt. Der Bericht ruft die Unternehmen insbesondere

auf:

- die Besorgnisse und Schwierigkeiten des öffentlichen

Gesundheitswesens in den Entwicklungsländern besser in ihre Vertriebs- und

Verkaufsstrategie zu integrieren und dabei über Initiativen hinauszugehen,

die allzu häufig isoliert erfolgen;

- statt einer eher reaktiven eine

zukunftsorientierte Haltung der Führungsinstanzen zu einzunehmen, die auch

den Verwaltungsrat einbezieht;

- mehr Transparenz bezüglich ihrer

Ergebnisse und ihrer Lobbying-Politik an den Tag zu legen.

Der Bericht

ist das Folgeergebnis eines Programms, in dessen Rahmen ein einjähriger

Dialog mit 7 führenden Unternehmen der Pharmabranche geführt wurde:

Novartis, Roche, GlaxoSmithKline, AstraZeneca, Pfizer, Merck und Bristol-Myers

Squibb.

Ziel der PSG ist es, die besten Praktiken der Unternehmen

zu unterstützen, indem man ihnen bewusst macht, dass ihr Aktionärswert

langfristig von ihrer Strategie angesichts dieser Krise und deren Wahrnehmung in

der Zivilgesellschaft abhängt.

Die Pharmaunternehmen standen dem Dialog

offen gegenüber und erkennen die Notwendigkeit, selbst auf die Krise im

Gesundheitswesen zu reagieren. Die PSG hat jedoch den Eindruck, daß die

Pharmaunternehmen zur Zeit der Ansicht sind, genügend getan zu haben, um die

Risiken (Schwächung des Patentrechts, Reputations-Risken, usw.) einzudämmen.

Auch wenn es richtig ist, dass heute wieder vermehrt die Regierungen für die

Lösung der Krise im Gesundheitswesen der Entwicklungsländer in die Verantwortung

genommen werden, steht die Pharmabranche noch vor grossen Herausforderungen

. Dazu gehören insbesondere das wachsende Gewicht von grossen Ländern wie

China und Brasilien in dieser Debatte sowie die Auswirkungen der anhaltende

HIV/SIDA-Seuche in diesen Ländern und die Zunahme sogenannter

Wohlstandskrankheiten (Diabetes, Kreislaufkrankheiten usw.) in den

Industrieländern.

C.Schum
Senior Analyst

href="http://www.ethosfund.ch/pdf/Pharma_shareowner_group_press_release_2004.pdf"

target=_blank>Pressemitteilung der PSG (auf english)

href="http://www.ethosfund.ch/pdf/PSG_REPORT_SEPT04_SUM_DE.pdf"

target=_blank>Zusammenfassung (auf deutsch)

href="http://www.ethosfund.ch/pdf/Public_health_crisis_emerging_markets_2004.pdf"

target=_blank>Kompletter Bericht (auf englisch)

href="http://www.pharmashareownersgroup.org/"

target=_blank>www.pharmashareownersgroup.org

Für weitere

Informationen :
Caroline Schum, Senior Analyst, Anlagestiftung in Genf:


+41 22 716 15 55
Jo Allen, Präsidentin der PSG, CIS in London:
+44

161 829 53 97

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