09/10/2002

Die Meinungen über die Bilanz des Erdgipfels von Johannesburg weichen stark voneinander ab. Während die NGOs von den konkreten Resultaten des Gipfels enttäuscht sind, hat er den verschiedenen anwesenden Akteuren (Staaten, Unternehmen und NGOs) wenigstens ermöglicht, 10 Jahre nach der Konferenz von Rio eine Bilanz zu ziehen und ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung erneut zu bekräftigen. Die nachhaltige Entwicklung stand denn auch während zehn Tagen im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die politischen Erklärungen von Johannesburg bleiben dennoch bescheiden. Bedauerlich ist insbesondere, dass im «Aktionsplan» und in der «Erklärung von Johannesburg zur nachhaltigen Entwicklung» (

TARGET="_blank">http://www.johannesburgsummit.org) konkrete Aktionen und insbesondere präzise Ziele mit Fristen und Verpflichtungen über die umzusetzenden Mittel fehlen.

Die zahlreichen Unternehmen, die Vertreter nach Johannesburg geschickt haben, erklären sich laut WBCSD insgesamt zufrieden. Mit Regierungen und NGOs konnten bei dieser Gelegenheit zahlreiche Partnerschaften geschlossen werden. Insgesamt wurden mehr als 300 neue Vereinbarungen angekündigt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der historische Handschlag zwischen Greenpeace und WBCSD. Die beiden Organisationen haben einen gemeinsamen Appell an die Regierungen gerichtet, die Klimaveränderungen zu bekämpfen. Sie fordern die Regierungen auf, den politischen Rahmen zu schaffen, damit die erforderlichen Innovationen und Massnahmen ermöglicht werden, um den Risiken der Klimaverschlechterung die Stirn zu bieten.

Der Gipfel hat das Verdienst, die Debatte auf breiter Ebene wieder in Gang zu bringen. Ein präziser internationaler, politischer und rechtlicher Rahmen fehlt allerdings nach wie vor.

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